Was macht systemisches Coaching aus?
Denjenigen, die schon immer einmal wissen wollten, was das Besondere am systemischen Coaching ist, was wichtig ist und wie es abläuft, möchte ich einen Einblick in die Arbeitsweise eines systemischen Coaches – wie ich es bin – geben.
Das erwartet dich
Am Anfang steht ein Match
Denn nicht jeder Coach passt zu jedem Klienten. Dabei spielt einerseits natürlich das jeweilige Thema eine Rolle. Meine Klientinnen und Klienten suchen einen Coach, der mit ihrem Thema vertraut ist oder auch vielleicht eigene Erfahrungen mit dem Coaching-Thema mitbringt.
Mindestens genauso wichtig wie diese Spezialisierung sind nach meiner Erfahrung folgende Fragen: Wird mich der Coach in meiner Situation verstehen und mich ernst nehmen? Kann ich darauf vertrauen, dass ich offen sprechen kann?
Das kann ich gut verstehen, denn im Laufe der Zusammenarbeit erfahre ich oft mehr von meinen Klientinnen und Klienten als deren Partner:innen. Ein solches Vertrauensverhältnis fußt auf Wertschätzung, Authentizität und Augenhöhe.
Was bedeuten Augenhöhe, Wertschätzung und Authentizität für das systemische Coaching?
Augenhöhe, Wertschätzung und Authentizität sind aus meiner Sicht die wesentlichen Bausteine einer wirksamen Haltung als Coach.
Augenhöhe
Augenhöhe heißt für mich als systemischer Coach, keine ungefragten Ratschläge aus einer vermeintlichen Expertenrolle heraus zu geben und meinen Klientinnen und Klienten keine Lösungen überzustülpen. Sich als Experte für jedes individuelle berufliche und persönliche Umfeld und jeden Lebensweg zu sehen, wäre wohl ziemlich vermessen.
Deshalb ist es für mich entscheidend, Expertin darin zu sein, die richtigen Fragen zu stellen und passende Tools zu nutzen, die der Klientin oder dem Klienten die Möglichkeit geben, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und – mit meiner Unterstützung – selbst eine Lösung zu entwickeln. Passend zum eigenen Lebensweg und persönlichen Umfeld.
Und oft ist es sogar von Vorteil, wenn der Coach nicht exakt die gleichen beruflichen und persönlichen Hintergründe hat, denn meine Klientinnen und Klienten suchen neue Perspektiven.
Wertschätzung
Wertschätzung heißt im Coaching für mich, die jeweiligen Erfahrungen, Stärken und Entscheidungen meiner Klientinnen und Klienten ernst und wichtig zu nehmen. Das schließt auch ein, Bewertungen von Verhaltensweisen zu vermeiden. Es gibt für mich kein objektiv richtig oder falsch, sondern es kommt darauf an, woraus ein Verhalten resultiert.
Oft gibt oder gab es einen Kontext, in dem ein Verhalten völlig passend oder logisch ist bzw. war. Und gleichzeitig andere Kontexte, in denen sich Menschen eine Veränderung dieses eigenen Verhaltens wünschen.
Authentizität
Nach meiner Erfahrung kann ich als Coach Wertschätzung und Arbeit auf Augenhöhe dann authentisch erlebbar machen, wenn ich mich dafür nicht verbiegen muss, sondern beides ein Teil meiner persönlichen Haltung ist, auf der meine Arbeit basiert.
Was haben eine Lupe, ein Fernglas und ein Adler mit systemischem Coaching zu tun?
Im systemischen Coaching geht es – anders als in bestimmten therapeutischen Ansätzen – nicht darum, ein Problem zu sezieren. Gleichzeitig braucht es für die gemeinsame Arbeit ein Verstehen der Hintergründe, Zusammenhänge und Einflüsse des Umfelds.
Neben dem Blick auf das eigene innere Erleben der Klientin bzw. des Klienten richtet der systemische Ansatz den Blick dazu auch auf das jeweilige Umfeld und den Kontext, in dem sich ein Problem zeigt und erforscht mit systemischen Fragen unterschiedliche Perspektiven.
Die Lupe im systemischen Coaching
Mit der Lupe richten wir den Blick zum Beispiel auf eine spezielle Situation, die z. B. stellvertretend für bestimmte wiederkehrende Konflikte steht. Wir zoomen heran.
Das Fernglas im systemischen Coaching
Mit dem Fernglas ermöglichen wir uns Weitblick auf Aspekte, die im Umfeld liegen, denn sowohl berufliche als auch persönliche Fragestellungen und Erfahrungen hängen oft eng zusammen und sollten deshalb auch nicht einzeln, sondern ganzheitlich betrachtet werden.
Ich beschreibe das Vorgehen auch gerne wie die Arbeit einer Filmkamera, die sich in alle relevanten Richtungen drehen kann, mal heranzoomt und eine Großaufnahme macht und mal eher das Umfeld als Gesamtes betrachtet.
Der Adler im systemischen Coaching
Auch die Adlerperspektive kann manchmal interessante und wichtige Aspekte eines Problems von oben betrachtet sichtbar machen, wie z. B. die Strukturen und Abhängigkeiten in einem Team.
Oder auch ein Blick aus der Metaebene – mit etwas Abstand von oben – bringt oft spannende Erkenntnisse.
Was sind dann die nächsten Schritte?
Manchmal bringen die verschiedenen Blickrichtungen, systemischen Fragen, ein wertschätzendes Feedback, ein sichtbar gemachter Zusammenhang genau die Klarheit und Orientierung, die Klientinnen und Klienten gesucht haben – z. B. dann, wenn es gilt, eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen.
In anderen Fällen geht es im nächsten Schritt darum, verschiedene Handlungsoptionen bzw. einen oder mehrere Lösungspfade zu finden.
Dazu nutze ich mit meinen Klientinnen und Klienten unterschiedliche ressourcen- und lösungsorientierte systemische Fragen und systemische Tools. Dabei kommt es für mich einerseits darauf an, zielführende Fragen zu stellen, die hilfreiche Antworten versprechen und andererseits Tools auszuwählen, die zum Thema und zur jeweiligen Persönlichkeit passen.
Was ist für die Entwicklung von Lösungen wichtig?
Die beste Lösung – auf dem „Reißbrett“ entwickelt – taugt nichts, wenn sie im Alltag nicht anwendbar ist und die persönlichen und beruflichen Rahmenbedingungen nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Außerdem sind umsetzbare nächste Schritte, um Step-by-Step vorgehen zu können, oft ein wichtiger Schlüssel für echte Entwicklung.
Melde dich gerne, wenn du dir mehr Infos zu meiner Arbeit wünschst oder ich dich unterstützen kann, damit du einen Knoten im Kopf lösen, wieder klar sehen und deine Themen mit Energie angehen kannst.
Ich freue mich, von dir zu hören.
Deine Katharina